Wenn alles zu viel wird. Zwischen Mama sein, Krankheit und Rechtsstreit.

Bildschirmfoto 2016-02-17 um 20.03.10

Liebe Leser,

heute melde ich mich mal wieder mit meinem Endometriose-Stoma-Tagebuch zu Wort:

Denn im Gegenteil zu der Annahme vieler lieber Leser, dass ich alles mit links wuppe und kaum über das Leben mit dem Stoma jammere, geht es mir derzeit genau gegenteilig.

Aber: Was bleibt einem anderes übrig, als es eben NICHT nach außen zu tragen, wenn man Mama ist und allein erziehend?

Im Gegensatz zu jedem Menschen, der in einer Familie lebt, wo der Papa oder die Mama noch da sind, kann ich nicht einfach mal ins Krankenhaus, wenn es mir richtig dreckig geht…

Ich möchte ja auch nicht weg von meinem Engel.

Also heißt es:

Den Energiehaushalt, der durch das Stoma ins Leere greift, mit Infusionen beim Arzt ausgleichen lassen. Es gibt also jetzt Eisen- Vitamin- und Glucosecocktails direkt ins Blut. Lecker^^

Dank der Panik, nachts aufzuwachen, und in der eigenen Sch*** zu liegen, weil der Beutel aufgehen / abgehen könnte, schrecke ich ständig auf, und taste nach dem Beutel. Und renne immer öfter zum Klo, um ihn zu leeren, damit er ja nicht zu voll wird. Das ganze so sechs mal die Nacht…

Ein wenig fühle ich mich wieder in die Zeit zurück versetzt, als Püppi noch ein kleines Baby war, und nachts nach Milch verlangte;)

Was meinen Kampf gegen die Behördenmühlen betrifft, kann ich leider immer noch nichts positives mitteilen:-(
Das Arbeitsamt zahlt jetzt bereits acht Monate keinen Cent.

Ich lebe also auf Kosten von Devas Ersparnissen und dem bisschen Kindergeld…

Inzwischen hat meine Bank mir das Geschäftsverhältnis gekündigt, da ich den Kredit nicht tilgen kann, den ich für das Studium aufnahm.

Und ich habe keine Hose mehr, die passt. Die Jeans in 42 klafft am Bauch ganze 15 cm ab. Inzwischen trage ich wieder 38.
Ja, das ist das tolle am Stoma… Man nimmt ab.

Und irgendwas Schönes, was mich aufmuntert, kann ich mir nicht leisten.

Kein duftendes Shampoo, keine Zeitschriften, nicht einmal Schokolade so mal eben.

Tja, da lernt man von Luft und Liebe zu leben, wenn man so von einem Amt im Stich gelassen wird:-(

Im Moment überlege ich, mich mit Viki sofort in eine Reha einweisen zu lassen. Aber das macht wenig Sinn, da ich ja bald die Rückverlegungs-OP habe, und danach werde ich wohl so oder so in eine Kur fahren…

Auch Deva hängt mit den Nerven unter der Decke, denn es ist einfach zum Kot***, wenn man immer nur Geld gibt und gibt, und nie etwas zurück bekommt.

Ich hoffe, dass es endlich bald mit einer eigenen Wohnung klappt, denn so langsam wünsche ich Deva nur noch Ruhe. Einfach nur Ruhe. Und uns Meilen weit weg. Wenigstens für ein paar Wochen, damit er sich mal erholen kann von all den Fronten, die wir mitbringen…

Liebe Grüße

Eure sehr traurige Mira

 

3 Comments

  1. Tanjushka

    17. Februar 2016 at 22:28

    Ich drücke dich unbekannterweise Und wünsche dir viel Kraft, und dass das Amt endlich in die Hufen kommt und ihr endlich Geld zur freien Verfügung habt, so wie es sich eben gehört!
    Liebe Grüße
    Tanjushka

    1. Mira

      17. Februar 2016 at 22:29

      Vielen vielen Dank!!!:-)

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