Anleitung zur Bewahrung der Bauchkompetenz

Kaum ist ein Baby geboren, fängt ein Elternpaar an, sich um ganz neue Themen Gedanken zu machen, als noch vor der Geburt. Waren es bisher eher pragmatische Dinge, wie die Wandfarbe des neuen Kinderzimmers, die Ausstattung und das Material der Wickelauflage, so kommen nun Fragen auf, ob das Baby wirklich satt ist, ob man es wecken sollte, weil eigentlich schon wieder Zeit für die Mahlzeit ist, oder ob es nicht doch besser ist, das Baby zu sich ins Bett zu nehmen.
Mal ganz ehrlich:
Liebe Mamas und Papas, wo habt ihr euer Bauchgefühl gelassen? Ist es versehentlich mit dem Baby aus dem Bauch entschlüpft? Von Natur aus sind wir Menschen mit ziemlich genialen Instinkten ausgestattet. Ja, auch ich habe lange daran gezweifelt, ob bei mir nicht zufällig die Sparte „Kinder großziehen“ versehentlich vergessen wurde. Aber dankenswerter Weise habe ich einen Frauenarzt, der mir sehr schnell zu Beginn der Schwangerschaft erklärt hat, dass man sich wirklich sehr gut auf seine Bauchstimme verlassen kann. Viele merken dass auch in der Schwangerschaft, aber sobald das Baby auf der Welt ist, mischen sich ständig von außen andere Menschen ins neue Familienleben. Dadurch werden viele verunsichert, und bezweifeln die Richtigkeit des eigenen Gefühles.

Ein Baby vertraut seinen Eltern absolut, und zum Glück versteht es den Inhalt der Debatten um es herum nicht. Es würde den Kopf schütteln!!! Ist es wirklich so schlimm, wenn man am Anfang ein wenig herum rudert, bis man den genauen Grund gefunden hat, warum das Kleine gerade weint? Quatsch! Das Baby wird nie darüber urteilen, wie hoch eure Trefferquote in dieser Hinsicht ist, solange ihr bemüht seid, den Grund des Kummers herauszufinden. Es merkt, dass ihr euch um es kümmert, und es wurde bisher noch kein Baby entdeckt, dass heimlich eine Strichliste in der Pampers führt., wie oft ihr daneben langt;)

Leider wird in der heutigen Zeit sehr viel gemessen: In der Schwangerschaft wird mit Zahlen um sich geworfen, die man in Tabellen und Kurven vergleichen kann. Ist das Baby groß genug? Sind die Blutwerte der Mutter in Ordnung?? Nach der Geburt geht es direkt weiter: Neben den körperlichen Kennzahlen kommen nun auch noch maßgebliche Trinkmengen, Schlafzeiten und die Anzahl der vollgekackten Windel hinzu. Alles kann man in diversen Handyprogrammen speichern und vergleichen. Und wehe, das Baby trinkt zu wenig! Dann kann ja irgendetwas nicht stimmen, oder? Das ist großer Unsinn. Denn genau so verlieren wir unsere „Bauchkompetenz“.

Wir werten einfach zu viel nach Lektüre. Und da geht es doch nur um den Durchschnitt, wer weiß für welches Kind dieser wirklich ideal ist?!!!

Ganz sicher ist nur: Wenn ihr auf euer Bauchgefühl hört, dann macht ihr statistisch gesehen eher das Richtige, als wenn ihr auf Ratschläge von außen hört. Und da IHR die Eltern des Babys seid, ist es auch EUER Bauchgefühl, dass auf den jungen Menschen einjustiert wurde. Bereits in der Schwangerschaft hat das Kind schließlich mit dem Körper der Mutter kommuniziert, und danach ist auch der Vater, den die meisten Babys an der Stimme erkennen und (hoffentlich^^) nicht der Autor des nächstbesten Babyratgebers. Davon habe ich übrigens so um die zwanzig zu Hause. Und wirklich geholfen haben mir… Gerade mal eines, und das hatte absolut nichts mit Fläschchenanzahl und Gewicht des Babys zu tun:-)

Lasst euch nicht verunsichern, googelt nicht zu viel und haltet euch bloß nicht an Ratschläge, bei denen sich nicht mindestens 90% eures Bauchgefühles wiederspiegeln.

So viel möchte ich mich in euer Leben mit dem Baby einmischen, und dabei soll es nun auch bleiben;)

 

Liebe Grüße von Mira und Püppilotta

 

 

 

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