Partnerschaft – Wenn Eltern sich trennen
In unserer Zeit ist es mittlerweile eher normal, dass man sich von seinem ersten Ehepartner trennt, als dass man mit ihm ein „ganzes“ Leben verbringt. Und nicht selten finden die Trennungen, anders als bei mir und meiner („Ex-„) Frau, in Streit statt.
Wir haben uns „in Liebe“ getrennt. Hatten zuvor viel an unserer Partnerschaft gearbeitet und viel Verständnis für das „Anders-sein“ des Anderen entwickeln können. Nicht dass unsere Trennung deshalb nicht schmerzte, doch da wir uns entschieden, gemeinsam verantwortliche Eltern für unsere Tochter zu bleiben“, ging die Trennung ohne „Rosenkrieg “ und wir schafften es uns in liebevoller Verbundenheit zu trennen.
Nicht, dass unsere Tochter nicht trotzdem unter unserer Trennung litt, doch sie erlebte auch, dass sie, wenn sie bei mir war, meine ganze Liebe bekam und sie zudem von den Partnern ihrer Eltern „liebevolle Aufmerksamkeit“ erhielt.
Neben der „liebevollen Trennung“ war der wichtigste Punkt für sie, dass wir uns nach der Trennung nicht gegenseitig Vorhaltungen machten und den anderen mit Wertschätzung begegneten. Auch wenn es zwischen durch immer wieder mal schwierige Zeiten gab, wenn z.B. einer in einer liebevollen Beziehung war und der andere gerade verlassen wurde oder in finanziellen Schwierigkeiten steckte, haben wir es immer wieder geschafft diese kleinen Krisen zu bewältigen.
Warum ist es so wichtig, unseren (Ex-)Partner nicht zu „verurteilen“?
Einfach aus dem Grund, weil alles was wir an unserem (Ex-)Partner verurteilen, verurteilen wir ungewollt auch an unseren Kindern, denn sie sind 100% Mama und 100% Papa.
Unsere Urteile auf unseren ehemaligen Partner machen es unseren Kindern noch schwerer ihrer Liebe beiden Elternteilen gegenüber gerecht zu werden. Und wenn sie das nicht schaffen, leiden sie nicht selten „still und einsam“ darunter.
Hilfreich dazu ist es, zumindest vor den Kindern nicht verurteilend bzw. abwertend von unserem (Ex-) Partner zu sprechen, auch wenn sie unsere Haltung auch so spüren.
Unsere Kleinen (zumindest die Jüngeren) geben sich für die Trennung und die Streitereien, die sie mitbekommen die „Schuld“. Immer!!!
Und nicht selten wünschen sie sich bis ins Jugendalter hinein, dass Mama und Papa wieder zusammen kommen. Für sie ist eine „vollständige“ Familie so wichtig. Es ist nicht selten, das „Kinder sich Opfern“ und schwer krank werden oder ähnliches, um die Eltern durch ihre gemeinsame Sorge wieder näher zusammen zu bringen.
Nicht zuletzt verurteilen wir häufig die Teile / Verhaltensweisen an unserem (Ex-) Partner, die wir uns „verbieten“, an sich aber auch als eine Möglichkeit von unseren Eltern vorgelebt bekamen. Die wir oder der andere Elternteil verurteilten. Unser Partner spiegelt uns unsere unterdrückten Verhaltensweise.
Wenn wir ja zu diesen sagen können, ohne sie für in dieser Situation als hilfreich zu betrachten, schenken wir unserem gegenüber und uns Verständnis. Alles was wir an einem anderen Menschen verurteilen oder wertschätzen, verurteilen bzw. wertschätzen wir an uns.
Das Mittel dies zu erreichen ist Verständnis und Vergebung für das Anderssein und die „Verletzungen“, die wir erlitten haben.
Beobachtet mal, wie ihr euch fühlt, wenn ihr euch einem nicht anwesenden gegenüber urteilend oder gar beleidigend äußert. Fühlt ihr euch leicht, hell, energiereich und „positiv“ dem Leben gegenüber oder eher „dunkel“, schwer, und ausgelaugt?
Ebenso wie Nein-Haltungen uns runterziehen, ziehen uns auch nicht liebenswerte Äußerungen sowie Haltungen runter.
Um Missverständnisse zu minimieren, hier eine Ergänzung:
Wenn ich Jemanden einen „Gefallen“ ausschlage, weil ich keine Zeit habe, fühlt sich diese Nein-Haltung nicht gut an, wenn ich mir jedoch der Ja-Haltung mir gegenüber bewusst bin (ich sage ja mir gegenüber, indem ich nein dem anderen gegenüber ausspreche), fühlt es sich gut an.
Über Fragen oder Kommentare von Euch freuen wir uns.
Euer Familymagteam
Deva
(Paarberater, Mediator und Persönlichkeitsentwickler)
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