Rezension: „Eiskalter Hund“ von Oliver Kern
Fellingers erster Fall
„Ich hätte gern eine Probe von der schwarzen Soße!“, sagte ich. Der Koch tauscht einen Blick mit seinem Chef. Mit der Pipette ziehe ich mir eine Probe. Da fällt mir auf, dass die Küchenhilfe – optisch eine Asiatin, allerdings mit stark ostdeutschem Dialekt behaftet – verdächtig festgefroren vor dem Eingang zur Kühlung steht.
„Ist da was kaputt?“, fragte ich. Poröse Dichtungen bei Kühlaggregaten sind das Haupteinfallstor für Schädlinge, muss man wissen.
Ich drück den Hebel nach unten und sehe natürlich sofort, warum der Chinese nicht wollte, dass ich einen Blick reinwerfe. „“Wem gehört der Hund?“, frage ich so trocken wie die Kälte, die mich umfängt.
…
Wir mustern uns eine Weile schweigend. Ich weiß, dass er lügt. Ich habe nicht schlecht improvisiert, und es kommt mir so vor, als ob das umgekehrt ebenso der Fall ist. Er hat mir den Bamberger nicht ganz so abgekauft. Die Frage ist nur, warum? Was belastet Hlavac, dass er so ein Misstrauen hegt? Er schwitzt auch recht arg aus seinem Hemdkragen heraus.
Fellinger ist ein kerniger Typ. Immer geradeaus. So, wie die Leute eben sind. Dort, wo er lebt. Im Bayrischen Wald. Eigentlich wollte Fellinger Polizist werden. Hat nicht geklappt. Sein Knie. Und überhaupt.
Jetzt ist er Lebensmittelkontrolleur. Als sich ein anonymer Anrufer über das chinesische Restaurant seines Bezirks bitter beschwert, erlebt Fellinger eine unappetitliche Überraschung. Im Kühlhaus hängt ein toter Hund am Haken. Die Halterin wird nicht vermisst, weil sie sich derzeit in Indien aufhalten sollte. Dort ist sie jedoch nie angekommen.
Und da es Fellinger so beharrlich zu jucken beginnt, fängt an zu ermitteln … und hört und hört nicht mehr auf!
Fazit
Ein schöner „ruhiger“ Krimiroman der ganz anderen „Art“, der mich unvermutet in seinen Bann zog und in dem jeder seinen Senf abkriegt. Ein schönes Buch für ein ruhiges Wochenende oder zwei drei gemütliche Abende.
Euer Deva
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