Rezension – „Ein bisschen Mord muss sein“ von Jürgen Kehrer
Hallo Ihr lieben Krimifans,
ich möchte Euch mal wieder einen schönen Krimi vorstellen, den ich zu Weihnachten von meiner Tochter erhalten habe. Es handelt sich um einen Wilsberg Krimi, dem Kultdetektiv aus Münster, in welchem dieser sich der gar nicht heilen Welt des deutschen Schlagers widmet.
Die Wilsberg Krimis schaue ich weniger wegen ihrer spannenden Geschichten, die finde ich hier eher nicht. Doch dafür mag ich den Humor, den man als treuer Zuschauer der Kommunikation der Hauptakteure entnimmt. Gewundert hat mich beim Lesen, dass Wilsberg im Buch gar kein Antiquariat führt und sogar Besitzer eines Autos ist. Und positiv beeindruckte mich, dass die Geschichte eine eigener Spannung folgt und mich sogar zu fesseln vermochte.
Zur Handlung:
Mit Erstaunen hat Georg Wilsberg den Werdegang seines Studienkumpels Wolfram Schniederbecke verfolgt: Wolf Schatz, wie sich der frühere Punkmusiker nun nennt, hat mit der Liebeshymne „GoldStück“ den Olymp der Schlagerwelt erklommen. Und mit noch mehr Erstaunen nimmt der Privatdetektiv zur Kenntnis, um was ihn Schatz bittet – der Sänger hat Spielschulden und möchte, dass Wilsberg einen Goldkoffer überbringt.
Nicht zuletzt, weil ein bezahlter Auftrag mal wieder zur rechten Zeit kommt, willigt Wilsberg ein. Doch bei der Übergabe des Koffers stellt sich alles anders dar, als es Schatz beschrieben hat – und plötzlich hat Wilsberg wieder mal jede Menge Ärger am Hals …
Auszug:
„Einen Moment“, unterbrach ich (Wilsberg, Anm. der Red.) die Diskussion der Frauen, „können“ Sie so freundlich sein, mir zu erklären, was die Aufgabe eines Lichtdoubles ist?“ “Gerne.“ Die Trösterin war in ihrem Element. „Wie Sie wissen, tourt Stars am Himmelszelt durch ganz Deutschland.“
„Österreich und die Schweiz“, ergänzte Tina. „Alle paar Tage gastieren wir irgendwo anders, das heißt, die Kulissen müssen an die jeweiligen Bühnen angepasst, die Positionen der Sänger und Musiker neu festgelegt und ausgeleuchtet werden. Wer so berühmt ist wie Wolf Schatz, stellt sich dafür nicht selbst auf die Bühne, sondern überlässt das einem Lichtdouble, das ihm ähnelt.“
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„Welches Motiv schlagen Sie vor? Ich habe Wolf Schatz seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen. Und dann schiebe ich ihm eine Bombe unter den Autositz? Eine Stunde nachdem er mich aus heiterem Himmel angerufen hat? Weshalb sollte ich das tun?“
Rebecca Sand sprang mir zur Seite: „Wenn Sie die Telefondaten von Herrn Wilsberg überprüft haben, wissen Sie ja, wann der erste Kontakt zwischen Wolf Schatz und Wilsberg zustande kam.“
Bauer und Langenbeck schauten sich an.
Treffer.
Versenkt.
Allen, die gerne Krimis lesen, Wilsberg mögen oder ein paar Einblicke in die Stadt Münster erhaschen wollen, kann ich dieses Buch sehr ans Herz legen.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen wünscht Euch
Euer Deva
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