Buchrezension: Einschlafzauber – Das sanfte Einschlafritual für Kinder von Anke Precht
Einschlafzauber: Bücher zum Thema Babyschlaf lese ich im Moment besonders viel. Zum einen, da ich in meinen Babysteps-Kursen oft zum Thema als Kursleiterin gefragt werde. Aber auch, weil ich die Ausbildung zum Babyschlafcoach absolviere und somit alle Infos rund um den Babyschlaf inhaliere.
Das Buch „Einschlafzauber“ habe ich aus einem besonderen Anlass heraus angefordert, um einen Blick hinein werden zu dürfen: Die Autorin wurde wüst beleidigt, als bekannt wurde, dass sie Workshops gibt aber auch angeblich in der Gelsenkirchener Elternschule arbeitet.
Kommentare wie „Solche Leute darf man nicht auf Babys loslassen!“ und weitere machten mich stutzig. Denn weiß denn jemand von den Kritikern, welches Konzept sie in den Beratungen verfolgt?
Besser, als sich ein Buch durchzulesen, welches von Beratern selbst geschrieben wird, kann man sich kein Bild machen.
Und ich muss gestehen:
Ich bin grundsätzlich erst einmal sehr positiv überrascht. Die Autorin ist Freund davon, die Bedürfnisse der Kinder ernst zu nehmen und darauf einzugehen.
Keine Spur von einem Kinder-Tyrannenbild, wie man es in dem Film „Die Elternschule“ zu sehen / hören bekommt.
Schöne Rituale, die unter anderem dabei helfen sollen, Geborgenheit zu erzeugen und Routinen einzuführen, sind hier aufgezeigt.
Es gibt nur einen Punkt, den ich meinen Eltern nicht empfehlen würde:
Zitat:
Erst ab dem fünften Monat schläft ein Baby besser dann ein, wenn es im Schlafzimmer still ist. Es beginnt nun, sich aktiver für seine Umgebung zu interessieren und daran teilhaben zu wollen. (Precht, Anke. Einschlafzauber (Kindle-Positionen1367-1368).
Es wird empfohlen, ab dem fünften Monat das Kind in ein eigenes Zimmer zum Schlafen zu legen, da ab diesem Zeitpunkt auf Reize von außen reagiert wird und das Einschlafen somit immer wieder gestört wird.
Die Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt deutlich, das Baby im ersten Lebensjahr im Elternschlafzimmer schlafen zu lassen, um dem plötzlichen Kindstod entgegen zu wirken.
Babys brauchen das komplette erste Jahr das Gefühl, nicht alleine zu sein, sie können erst gegen Ende des ersten Lebensjahres verstehen, dass Mama oder Papa noch weiter da sind, auch wenn man sie nicht sieht (Objektpermanenz).
Mehr Infos unter https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/Schlafen/Schlafempfehlungen-Baby_BZgA_kindergesundheit-info.pdf
Wäre diese Empfehlung nicht so deutlich anders formuliert, würde ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.
Alle Eltern, die die Anregungen nutzen möchten und dennoch ihrem Bauchgefühl im Bezug auf einige Kleinigkeiten folgen, kann ich es aber natürlich auch empfehlen:)
Liebe Grüße
Eure Mira
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