Ein grandioser Ärztepfusch. Oder: Ein zerfetzter Unterleib und horrende Schmerzen

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Liebe Leser,

heute werden wir Euch von Freitag berichten. Freitag war ein sehr seltsamer Tag für mich und ein anstrengender für Deva und Püppilotta…

Eigentlich startete er ganz normal, ich brachte Püppilotta in den Kindergarten und besorgte anschließend ein paar Kleinigkeiten.

Zu Hause begrüßte mich beim Tragen des Einkaufs ein alter Bekannter, und zwar ein stechender Schmerz im Unterleib.

Diesen habe ich schon seit über zwei Monaten, bisher gab es aber keinen Grund, dem Schmerz aufwendig auf den Grund zu gehen, da ich es von früher kenne, dass ich immer wieder auf Stress mit „Bauchschmerzen“ reagiere…

Doch heute war der Schmerz so intensiv und einnehmend, dass ich zu nichts mehr in der Lage war:-( Es pocherte und glühte zudem ordentlich im Bauch, was für mich dann doch eher ungewöhnliche Zeichen sind.

Deva und ich beschlossen also, dass ich mich der Uniklinik in Münster vorstellen sollte. Ein weiterer Grund für diese Entscheidung ist ein ergebnisloser Arztbesuch bei einer Gynäkologin letzte Woche, die erst dachte, ich wäre schwanger (…).

Mein Bauch meldete mir, dass in einer Uniklinik geballte Kompetenz vorzufinden ist, und nach meinen bisherigen Erfahrungen hatte ich diese auch echt nötig.

In der Notaufnahme kam ich super schnell dran. Das mag an der Uhrzeit gelegen haben, um 15 Uhr war es noch sehr ruhig.

Nach den ersten Untersuchungen kamen ein Arzt im Praktikum und ein Assistenzarzt, die rund 20 Minuten lang meinen Bauch mit Ultraschall untersuchten. Da war allerdings alles unauffällig.

Sie stolperten jedoch über die angeforderten Berichte aller bisherigen Bauchoperationen.

Sämtliche Berichte aus dem Krankenhaus, in dem ich 2014 einen Ovartumor entfernt bekam, widersprachen sich in allen möglichen Faktoren.

Dazu muss ich sagen, dass ich seit der OP der Auffassung war, nur noch EINEN Eierstock auf der linken Seite zu besitzen.

In den Berichten fand man jedoch diese Notizen:

„Eierstock rechts erfolgreich entfernt.“

Eine Seite weiter stand „Der linke Eierstock ist entfernt worden.“

Und in einem dritten fanden die Ärzte der Uniklinik die Aussage, dass ich gar keine Eierstöcke mehr haben dürfte.

SO WHAT!!??!!

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Also wurde ich kurzum zu den Gynäkologen in den Kreissaal geschickt.

Ein wenig sarkastisch stellten Deva und ich fest, dass es eher seltsam ist, dass wir beide einen Kreissaal betreten. Ich habe ja noch nie einen als Patientin von innen gesehen.

Ich kam dann sehr schnell dran. Eine sehr nette Assistenzärztin untersuchte mich, wurde sehr still und rief per Telefon ihren Chef dazu.

Als dieser nach einer Erklärung in Fachlatein die Untersuchung übernahm, schüttelte er immer wieder den Kopf.

„Nach den Unterlagen hier haben wir hier eine völlig andere Frau liegen, Frau M.“ stellte er fest.

Denn: Sie haben noch beide Eierstöcke…

Allerdings ist der rechte zerfetzt und baumelt an einem abgeknickten Eileiter herum.

Ich weiß ja echt nicht, was die in dem Krankenhaus in Merzig gemacht haben. Aber außer, dass sie mich versehentlich drei Stunden lang operierten, obwohl ich wach war und alles mitbekam (nein, ich konnte mich nicht bemerkbar machen), haben die Ärzte auch noch meinen Bauch sehr seltsam hinterlassen:-(

Und das macht sich nun mit heftigsten Schmerzen bemerkbar.

Ich sage mal:
VIELEN DANK AUCH.

Eigentlich habe ich genug andere Probleme, das wäre nicht auch noch nötig gewesen…

Ich bin sehr wütend und enttäuscht, dass man nicht einmal mehr Ärzten trauen kann. Und wünsche Euch, dass ihr so etwas niemals erleben müsst!

Liebe Grüße

Eure Mira

 

4 Comments

  1. Susanna Bastian

    30. November 2015 at 12:43

    Als Kinderkrankenschwester und Krankenschwester schüttelt es mich grade innerlich, denn ich kenne die Geschichte deiner „Wach-OP“ und ich staune immer wieder, was für Welten zwischen 2 Ärzten einer Fachrichtung liegen können.
    Fakt ist – ohne Ärzte wären weder ich noch meine 4 Kinder auf der Welt, aber es würden vielleicht ihr Vater noch leben, wenn ein anderer Arzt ihn mal gesehen hätte, meine 3 toten Babys …
    Augen auf bei der Arztauswahl ist mein Credo, Vertrauen reicht auch dort leider nicht…
    Wünsch dir gute Besserung!
    LG Susanna

  2. Martin

    31. Mai 2017 at 14:23

    Wow, was für eine erschreckende Geschichte. Da schüttelt es mich direkt auch.

    Was ist denn aus der Geschichte weiter geworden?

    1. Mira

      1. Juni 2017 at 13:15

      Inzwischen habe ich das Stoma nicht mehr und zwei Hormonbehandlungen hinter mir, die schrecklich waren. Jetzt habe ich mich in die Naturheilkunde in der Klinik begeben und durch eine ausführliche Ernährungsumstellung alles gut im Griff. Aber nächste Woche wird sich zeigen, was es bringt und ob ich wieder unters Messer muss…;)

    2. Mira

      1. Juni 2017 at 13:16

      Hallo Martin:)

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