Gute Nachtgeschichten selbst erzählen – aber wie?

 

Gute Nachtgeschichten kl

Heute habe ich ein wunderschönes und kreatives Abendritual für Euch:

Wenn ich meiner Tochter, aus Mangel an einem passenden Buch, eine Geschichte aus dem Stehgreif erzählte, ging ich folgendermaßen vor. Zuerst bat ich sie mir drei willkürliche Begriffe zu nennen, wie z.B. Begriffe: Mama, Eichhörnchen und Fee.

Dann schaute ich welcher Satz mir spontan zu einem oder mehrere der Begriffe einfiel. Bei mir war es „Mama Eichhörnchen war sehr stolz auf ihr Baby“. Während mir dieser Satz im Kopf „herumspukte“ und meine Gehirnströme auf Hochtouren arbeiteten, kamen noch weitere Ideen dazu und schlussendlich endete es in dem Satz: „Mama Eichhörnchen war so froh, als sie ihr viertes Baby Fee bekam.“

Danach überlegte ich was dieser Satz für weitere Ideen hochkommen ließ. Und so ging bzw. geht es einfach immer weiter, bis man denkt, es wird langsam Zeit zum Schlafen und man lässt die Hauptperson dann schnell selber zu Bett gehen oder an einen ruhigen Punkt enden. Es sollte keine allzu große Spannung zum Ende hin aufgebaut werden, denn ansonsten lassen uns selbst unsere müden Kleinen nicht vorher in Ruhe bis diese Spannung wieder abgebaut worden ist. Und dafür eignet sich das zu Bett gehen der kleinen Hauptpersonen besonders gut.

So geht es übrigens in meiner „Demonstrationsgeschichte“ weiter.

„Fee hatte drei Geschwister, Lisbeth, die größte, dann Herta, die mittlere und dann der Jüngste, ein Brüderchen mit Namen Alf. Lisbeth ging bereits in die zweite Klasse der Eichhörnchen Grundschule. Herta war die lauteste in ihrer Kindergartengruppe in die sie jeden Morgen von ihrer großen Schwester gebracht wurde. Denn sie lag gleich neben der Grundschule. Alf war fast noch ein Baby und verbrachte die Tage bei seinem Opa. Der hieß Alois und liebte es mit seinem kleinen Enkel im Wald Eicheln und andere süße Leckereien zu sammeln. So hatte Fee in dieser Zeit ihre Mutter ganz für sich. Papa Eichhörnchen war Waldpolizist und half anderen Eichhörnchen, nach Hause zu finden, wenn sie sich verlaufen hatten. Und manchmal musste er „träumende Eichhörnchen“ anhalten, wenn sie ihren Müll im Wald liegen ließen. Doch das kam nur noch sehr selten vor seit der Papa von Fee Polizist war.

Und wenn Lisbeth nach der Schule ihre Schwester Herta vom Kindergarten abholte, ging sie mit dieser auf dem Heimweg bei Opa Alois vorbei und sammelten ihren kleinen Bruder ein. Doch nicht ohne von ihrem Opa noch ein paar besonders leckere Eicheln zu naschen. Auch wenn Mama Eichhörnchen, dass nicht gut fand. Geschimpft hatte sie nie. Als sie selber noch klein war, hatte sie es auch so geliebt, mit ihren Geschwistern zu ihren Großeltern zu laufen um Süßes zu erhaschen.

Doch das ist eine andere Geschichte und die erzähle ich Dir vielleicht morgen, wenn Du wieder so brav in dein Bett gehst und Dir so toll die Zähne geputzt hast.

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Als die Mutter meiner Tochter und meine heutige Exfrau mir damals erzählte, dass sie sich Bettgeschichten ausdachte, war ich fast überzeugt es nicht selber nicht hin zu bekommen, doch dann wurde es immer leichter und machte mir immer mehr Spaß und den wünsche ich nun auch Euch dabei, sofern ihr es noch nicht macht. Püppilotta kann gar nicht genug von der Geschichte bekommen und möchte immer, dass ich sie weiter- „lese“. Und wenn ich nicht spontan weiß, wie sie weitergehen soll, frage ich sie wieder nach drei Begriffen.

Es ist hilfreich, wenn ihr euren Perfektionisten dafür vorab ins Bett gebracht habt *gr

Viel Spaß Euer Deva

 

Ps. Das mit dem Müll, kam einfach so. Bewusst hätte ich nicht versucht, diese Passage in die Geschichte einzubauen, denn dabei bleibt sehr schnell die Kreativität auf der Strecke .

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