Was tun, wenn euer trauriges Kind nicht sprechen will?

Kennt ihr das, euer trauriges Kind sitzt in seinem Zimmer und schweigt, obwohl ihr spürt, dass es ihm nicht gut geht. Doch was tun, wenn es nicht erzählen möchte, was ihm auf der Seele liegt?

Eine Alternative, die häufig weiterhilft, könnte (bzw. sieht) folgendermaßen aussehen.

Setzt euch ruhig und bestimmt neben euer Kind. Hilfreich kann es sein, seine Haltung so gut wie möglich nachzuahmen. Darüber könnt ihr häufig eine klarere Idee erhalten, wie euer Kind sich fühlt.

Dann könnt ihr ihm etwas erzählen, wenn möglich ohne die Erwartung, dass euer trauriges Kind darauf reagiert. Denn dies kann manchmal über Stunden oder in seltenen Fällen, je nach Alter und Vorfall, Tage dauern.

Einstieg finden

„Ich weiß zwar nicht, was passiert ist, dass Du Dich allein auf dein Zimmer verzogen hast, doch ich weiß, wie es sich anfühlt, allein auf seinem Zimmer zu sitzen.“

„Wenn ich mich früher allein auf mein Zimmer zurückgezogen habe, dann ist immer etwas vorgefallen, was mich verletzt hat.“

„Mal habe ich mich über ein Kind oder Erzieherin aus dem Kindergarten geärgert. Manchmal über meine Schwester/Bruder, weil er mir sein Spielzeug nicht leihen wollte oder auch über meine Mama und Papa.“

„Du errätst bestimmt nicht, warum ich mich manchmal so über meine Mama und Papa geärgert habe.“

Damit gibt ihr eurem Kind die Möglichkeit sich zu äußern, ohne direkt mitteilen zu müssen, was ihn belastet. Wenn es er Ideen äußert, liegen die häufig sehr nah bei seinen eigenen.

Wenn es nicht darauf eingeht, könnt ihr ihm einen „kleinen Schubs geben“, was es machen könnte:

„Was ich mit der Zeit gelernt habe, ist, dass ich in diesen Momenten eigentlich nicht allein sein wollte, sondern jemand an meiner Seite haben, der mich versteht und zu mir hält. Wenn aber keine da war bzw. sich zu mir gesetzt hat, habe ich mir meinen Lieblingskuschelbär genommen und ihn ganz doll gedrückt.“

Abschluss finden

Wichtig ist, eurem Kind anschließend noch Zeit zu lassen um „mit sich zu kämpfen“, ob es doch noch etwas sagen möchte. Wenn nichts mehr kommt, verabschiedet ihr euch.

„Ich weiß nicht, ob Du gerne noch hier allein sitzen, mit mir kuscheln oder mit mir in die Küche kommen möchtest. Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn Du mich begleiten würdest. Vielleicht hast Du ja auch eine Idee, was Du gerne essen oder naschen möchtest.“

Egal ob euer Kind sich nun zu seinem Kummer äußert oder nicht, es weiß, dass es nicht allein ist und ihr für ihn da seid.

Viele weitere Praxisbeispiele findet ihr in unserem Buch „Glückliche Kinder brauchen entspannte Eltern“.

Euer Deva (Familien- und Paartherapeut)

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Beitragsfoto: Nadezhda1906 / Getty Images Pro

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