Was der Kopf nach einer 12-Stunden-Nakose wegsteckt und meine „Zu-Hause-Reha“
Guten Morgen Ihr Lieben,
heute möchte ich euch einen Einblick in die ganz persönliche Rehabilitation (da ich nicht in einer Rehaklinik bin, zu Hause) geben:)
Denn: In der Tat hat diese Wahnsinns-OP mich ganz schön aus dem Takt gebracht.
Insbesondere bekam ich die Narkose im Kopf zu spüren. Denn nach der OP war ich extrem langsam im Denken!!!
Oh, das ist vielleicht ein seltsames Gefühl… Ich musste ganz oft erst einmal alles, was mir gesagt wurde, im Kopf wiederholen. Und das irritierte den einen oder anderen Gesprächspartner, weil ich nach dem Beenden einer Ansprache erst einmal Löcher in die Luft guckte^^Und dann laaaangsam begann zu antworten.
Alles organisatorische wurde mir zu viel, und ich hätte einige male, wenn Deva mich auf ausstehende Antworten im Emailverlauf mit Firmen ansprach, angefangen zu heulen…
Ein Blick in das Dashboard des Familymags kostete mich einen ganzen Nachmittag Schlaf. Und der Versuch, selbst einen Beitrag zu schreiben, endete noch in der ersten Zeile…
Am vierten Tag nach der OP konnte ich ja schon wieder ganz gut gehen. Deva bugsierte mich im AOK – Chooper durchs Krankenhaus. Was erst mal ein sehr bedrückendes Gefühl war. Später als ich ihn kurz selber steuern konnte, war es schon recht lustig. In der Uniklinik suchten wir uns eine Ecke, in der ein Tisch stand, den wir uns für ein paar Runden „Skip-Bo“ zueigen machten…
Und da merkte ich am allerschlimmsten, wie dermaßen mein Hirn unter der Narkose gelitten haben musste:
Nach jedem Zug von Deva musste ich erst einmal bestimmt 20 Sekunden lang alles im Kopf sortieren, und dann nochmal eine halbe Minute lang meine Karten betrachten. Dadurch wurde das Spiel extrem zäh, aber es war auch wirklich angenehm, den Kopf zu fordern.
Wir spielten das Kartenspiel immer öfter. Und ich konnte mit jedem neuen Tag beobachten, wie ich immer schneller die Situation beim Spielen überblickte.
Zu meiner großen Freude kann ich berichten, dass ich gestern erstmals wieder im normalen Tempo gegen Deva spielte. Und gleich fünf mal hintereinander gewonnen habe *g* Mein Gehirn beginnt aufzuwachen.
Die andere Art meiner Reha-zu-Hause sieht folgendermaßen aus:
Deva muss mich immer wieder dazu motivieren spazieren zu gehen, was ihm gar nicht so leicht fällt, da er nicht über meine Grenzen gehen will. Das hört sich vielleicht erst einmal unspektakulär an, aber am Anfang waren bereits zwei Minuten Gehen zu viel für mich. Ich weiß noch, wie ich mit Tränen in den Augen versuchte, aufrecht zu gehen, und den Heimweg herbei sehnte… Doch Deva lenkte dann meine Aufmerksamkeit auf Vögel und schöne Baumkronen, so dass ich immer wieder nach oben blickte. Und was soll ich sagen, mit der Zeit dehnte sich anscheinend meine Bauchnarbe und die Schmerzen ließen wieder nach und ich fühlte mich wohler.
Aber auch das wurde jeden Tag besser:-) Nun gehen wir mehr als eine halbe Stunde, ich bin also fast wieder „normal-fit“. Nur Treppen oder Steigungen machen wir echt noch zu schaffen.
Tja. Das ist alles echt seltsam. Man ist wie ein Kleinkind und möchte am liebsten im Boden versinken, wenn ich mich im Supermarkt bei Deva einhaken muss, weil ich wackelige Knie bekomme. Deva kauft ein, kocht, wäscht, putzt erinnert mich daran zu trinken und zu essen und hält mich zudem immer wieder bei Laune, wenn ich gerade beginne mich selbst zu bemitleiden und dass nicht erst seit der OP ;-( Da bin ich doch froh, dass ich es wenigstens schon schaffe allein zu essen ^^g
Es wird aber. Langsam aber sicher:)
Hat jemand noch Tipps für eine Reha-Zu-Hause?
Ich bin gespannt auf eure Tipps!
Liebe Grüße
Eure Mira
Martina Liel
11. Januar 2016 at 17:09Hey,
freut mich für Dich, dass Du langsam wieder fitter wirst! So eine OP hat man leider noch lange in den Knochen. Mein Rehs-Zu-Hause-Tipp: Klingt banal, aber trinken, trinken, trinken! Da ich selbst oft zu trinken vergesse, habe ich mir jetzt eine App installiert, die mich regelmäßig daran erinnert, ein Glas Wasser zu trinken;-) Sie heißt AquaPlan. Da gibt es aber auch andere. Muss man ausprobieren, welche für einen am besten passt.
Ich wünsche Dir noch weiterhin gute Besserung!
Liebe Grüße!
Martina