Rezension: Der Sündenfall von Wilmslow (David Lagercrantz)
Wir durften ein Buch rezensieren, welches diesmal ganz nach meinem Devas Geschmack kommt!;)
Und zwar „Der Sündenfall von Wilmslow“ von David Lagercrantz“.
Hierbei handelt es sich um einen Kriminalroman, welcher auf wahren historischen Begebenheiten beruht.
Kurz ein Einblick in die Handlung:
Der kalte Krieg hält die Welt in seinem eisernen Griff – und im kleinen Städtchen Wilmslow wird ein Mann tot aufgefunden. Es ist der Mathematiker Alan Turing, neben seinem Bett liegt ein mit Zyankali versetzter Apfel, alles deutet auf Selbstmord hin. Doch als der junge Ermittler Leonard Corell, selbst einst ein vielversprechender Mathematiker, seine Arbeit aufnimmt, stößt er bald auf Widerstände von ganz oben. Er ahnt, dass er im Begriff ist, ein Rätsel zu entschlüsseln, das vielleicht eines der am besten gehüteten Geheimnisse des 2. Weltkrieges birgt.
Der Roman enthält viele sehr interessante Facetten wie der Umgang mit homosexuellen Männern nach dem 2. Weltkrieg in England, die Suche eines jungen Mannes nach sich selbst, sowie die Philosophie der Mathematik und die Logischen Grundlagen der Datenverarbeitung.
Meine Meinung zum Buch:
Ich brauchte zu Beginn etwas Ausdauer, um mich in den Bahn des Hauptakteurs hineinziehen zu lassen, doch später als sich alles „aufklärte“, ließ es (er) mich nicht mehr los.
Wenn euch eines der oben erwähnten Punkte anspricht, werdet ihr das Buch als Gewinn empfinden.
Die Geschichte könnte genauso gut „Der angebissene Apfel“ heißen. Nicht das jemand daran an das Apple – Logo denkt, doch wer weiß;) Ein Zusammenhang ist durchaus möglich.
Der Autor springt häufig zwischen den Erzählungen der Akteure hin und her, was es interessant macht, aber auch schwer, in die Erzählung einzutauchen. Wobei der ermittelnde Kommissar den roten Faden im Buch vorgibt. Man steckt irgendwann einfach mittendrin, und versucht gedanklich, den Fall mit zu lösen bzw. das Geheimnis zu lüften.
Die angenehme und spannende Erzählweise hat es geschafft mich immer wieder in die Situationen hinein zu versetzen.
Der Roman beinhaltet viele Geschichten, ich fokussiere mich in meiner Vorstellung auf die Lüftung des Geheimnisses um Alan Turin, eines sehr außergewöhnlichen Mathematikers im 2. Weltkrieg. Er hat bedeutende Denkanstöße im Bereich der digitalen Datenverarbeitung sowie der künstlichen Intelligenz vorgebracht, wurde jedoch aufgrund seiner sexuellen Neigung für sehr lange Zeit als „Persona non grata“ behandelt. Dieses Geheimnis war es auch, was mich über die etwas hängenden Stellen dieses Buches hinweggeholfen hat. Die historische Figur des Alan Turin wurde mir mit jedem Kapitel vertrauter und gewann mein tiefes Mitgefühl u.a. für die Demütigungen, die er trotz seines unvorstellbaren Betrages, den er im Verlauf des 2. Weltkrieges für England leistete und dadurch vermutlich sehr viel Leid für Millionen Menschen auf der ganzen Welt verhinderte.
Das Buch ist im PIPER-Verlag erschienen:
http://www.piper.de/buecher/der-suendenfall-von-wilmslow-isbn-978-3-492-05650-2
Ich würde ihn jedem empfehlen, der sich gerne in Krimis hineindenkt, Interesse an Mathematik und Biografien hat und gesellschaftskritische Lektüre mag.
Liebe Grüße und danke an den PIPER-Verlag für das Rezensionsexemplar:)
Euer Deva
Familien Hotspot
7. März 2016 at 11:33Familien Hotspot liked this on Facebook.