Freud und Leid einer Teilzeit-Mami

Wie kannst Du dein Kind allein lassen?

Es. Ist. Doch. DEIN. KIND (…)

Wie oft höre ich in den letzten Wochen diesen Satz. Nicht nur von Außenstehenden, sondern vor allem von einer unerhört kritischen Stimme: Meiner eigenen.
AnitaTextbild

Während ich diesen Beitrag schreibe, neigt sich der fünfte Tag ohne Püppilotta dem Ende zu. Es ist ein wunderschöner Abend, den ich hier in Münster mit einem Krimi und leckerem Essen genießen kann. Heute haben Deva und ich unheimlich viel gearbeitet, wir können auf ein wirklich tolles Ergebnis blicken (http://derwegzudir.de).

Und das macht mich natürlich sehr zufrieden. Eigentlich.

Denn leider fehlt ein wichtiger Teil meines Lebens: mein kleiner, wunderbarer blonder Engel, Püppilotta!

Sie ist diese Woche bei ihrem Papa, das sind fast 400 Kilometer, die zwischen uns liegen.

400 km, die mich davon abhalten, ihren Wuschelkopf beim Aufwachen zu küssen.

400 km, die mich davon abhalten, genau dies am Abend beim Zubettgehen zu machen.

400 km, die mir immer wieder schmerzlich bewusst werden, wenn ich kleine Mädchen im selben Alter wie Püppi sehe.

400 km, die verhindern, dass ich sie trösten kann, wenn sie Kummer hat.

400 km, die leider nicht mal eben für eine Umarmung zurückgelegt werden können.

 

Und das zerreißt mein Mutterherz auf sehr schmerzhafte Weise. MEIN BABY IST NICHT DA.

Ich vermisse ihren Geruch, ihr nächtliches Schnarchen, ihre Tritte, wenn sie sich nachts neben mir im Bett herumwälzt.

Ich vermisse es, mit ihr zu spielen. Und mit ihr zu kuscheln.

Ach, einfach alles.

Seltsam ist das. Denn, wenn ich mit ihr unendlich viel Zeit verbringen kann, dann kommt es oft vor, dass ich mir mehr  Freiheiten wünsche:

  • Dann zu bloggen, wenn ich es will, nicht nur dann, wenn die Maus schläft oder anders beschäftigt ist.
  • Ein Buch zu lesen. In einem durch. Ohne Kindermundnörgeleien.
  • Einfach mal Ruhe zu haben (…)

Die Liste lässt sich fortsetzen.

Und manchmal, wenn ich eine Deadline im Nacken sitzen habe, zu der ein Beitrag geschrieben sein muss, dann könnte ich platzen, wenn Püppilotta genau an diesem Tag nicht eine Minute von mir weichen kann, herummotzt und quengelt.

Kaum ist sie dann aber im Auto ihres Papas, kommen mir die Tränen, gerade, weil es so erbärmlich ist, dass ich mir manchmal wünschte, mehr Zeit FÜR MICH zu haben. Dann schwöre ich mir jedes mal aufs neue, jede einzelne Minute mit ihr so dermaßen zu genießen…

Und weine ziemlich viel, weil sie genau dann halt eben nicht da ist, um sie mal eben an sich zu drücken…

Trösten kann ich mich damit, dass es ihr zur Zeit gut geht. Das geht aus den Bildern hervor, die ich von ihrem Papa gesendet bekomme. Was will ich also mehr???

Wo sind noch andere Eltern, die Trennungskinder haben, die im Wechsel bei Mama und Papa sind?
Wie geht es Euch damit?

Oder gibt es unter unseren Lesern auch Eltern, die das Sorgerecht nicht haben, und ihre Kinder noch weniger sehen, als ich???

 

Liebe Grüße!
Eure Mira

 

Kommentar von Deva (http://websites.familymag.net/kommentar-zu-es-ist-doch-mein-kind/)

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