Warum hört man hier so wenig von Mira im Moment? – Über das Hebammenstudium

Einige wundern sich bestimmt, warum hier in den letzten Monaten hauptsächlich von Deva Beiträge geschrieben wurden. Die vielen Rezensionen von Büchern sind eine Leidenschaft von uns aber eigentlich folgt ihr uns hier ja aus ganz anderen Gründen:)

Unsere Beiträge aus dem Familienleben sind rar geworden, ich seit 2020 das Studium zur Hebamme absolviere. Die große innere Leidenschaft wird zur Profession, alles rund um Schwangerschaft und Geburt lerne ich von der Pike auf an der Hochschule für Gesundheit in Bochum.

Nun weiß man grundsätzlich, wenn man sich für dieses Studium einschreibt, dass es nicht in Teilzeit absolvierbar ist, und auch, dass man in den Semesterferien immer im Klinikeinsatz (bzw. Externat) ist. Ich wusste auch, dass ich kein Gehalt in den vier Jahren bekommen werde. Und trotzdem ist es wahnsinnig kräftezehrend. Und immer noch wunderschön;)

Man darf einfach nicht vergessen, dass man immer wieder blockweise im Praxiseinsatz ist (und ggf. je nach Uni keinen großen Einfluss auf die Auswahl dieser Klinik hat, wodurch die Zeit des Pendelns für die meisten Hebammenstudenten noch hinzu kommt). Dieser Praxiseinsatz heißt: Dreischichtsystem.

Bei mir ganz konkret: Anfahrt bis zur Klinik 90 Minuten (wenn es gut läuft), 9 Stunden Schicht (eher mal etwas länger, man lässt bei Geburten ja nicht alles stehen und liegen, weil Schichtende ist), dann wieder 90 Minuten nach Hause.  Manchmal war ich 18 Stunden unterwegs, kam um 24 Uhr nach Hause und musste 4:30 Uhr wieder los, da ich am nächsten Tag Frühdienst hatte…

Da die lange Anfahrt ja mein persönliches Problem ist, zählt da auch nichts arbeitsschutzmäßiges (und was würde ich wollen… Ich will ja meine Stunden voll bekommen).

Aber dann die Entschädigung: Die Stunden der Arbeit… Es ist so wundervoll, werdende Eltern zu begleiten. Und es ist auch wundervoll, immer mehr Verantwortung übernehmen zu dürfen!

Der erste Dammschutz, zunächst geführt mit den Händen einer Lehrhebamme. Dann der erste eigene Dammschutz (das heißt natürlich dass jemand neben einem sitzt und ggf. hilft).

Die erste Annahme beim Kaiserschnitt (wo mein Einsatz ist, halten die Hebammen sogar die Haken und nehmen dann erst das Kind an).

Das alles ist wundervoll. Anstrengend aber wundervoll.

In den Vorlesungszeiten hatte ich bisher das „Glück-Pech“, dass wir durch Corona die ersten drei Semester so gut wie nie an der Uni waren. Das heißt einerseits, dass ich nicht täglich nach Bochum fahren muss (mit dem Auto auch 90 Minuten wie zur Klinik quasi, nur andere Himmelsrichtung), andererseits absolut nicht das Gefühl, Studentin zu sein…

Ich bin sehr froh, dass jetzt im vierten Semester fast alles in Präsenz ist. Aber oft mit dem Angebot, sich hybrid dazuzuschalten…

Tatsächlich lerne ich jetzt erst meine Kommilitonen mit ihren Charakteren kennen!

Wie ihr merkt, es ist einfach sehr zeitaufwendig, ein Orga-Desaster die Familie betreffend, und man hat gefühlt keine Freizeit mehr.

Aber es ist auch unfassbar spannend und wunderbar:)

Bald bin ich so gesehen schon im Oberkurs, dann sind wir quasi im letzten Lehrjahr (wenn man es mit der Ausbildung vergleicht). Wahnsinn, wie die Zeit rennt!!!

Ich halte euch auf dem Laufenden!

Liebe Grüße, Mira

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