Was hilft mir gegen depressive Verstimmungen?

So, heute gibt es noch ein zweites „Hallo“ von mir:)

Denn heute erreichte mich die 11. PN auf Facebook mit der Frage, wie ich es immer wieder schaffe, in meiner derzeitigen Situation nicht total in eine Depression abzurutschen.

Und da muss ich zunächst ein Geständnis loswerden:

Nicht immer gelingt mir das!!!
Es gibt Tage, an denen ich so unzufrieden mit mir und der Welt bin, dass ich am liebsten nur heulend im Bett liegen würde.

Und an einer Hand voll Tagen im Jahr geht dann wirklich gar nichts mehr.

Zum Glück ist dies aber wirklich die absolute Ausnahme.

Mein großer Vorteil: Ich habe mit Deva einen Partner, der absolut verständnisvoll ist und mich immer wieder aus dem Sumpf der negativen Gedanken zieht und mir ggf. Raum lässt „zu verkrümeln“.

Aber da es auch immer wieder ohne in klappen muss, habe ich eine Liste mit einem Handwerkzeug, dass mir die Ergotherapeutin Frau H. aus der Tagesklinik in Saarburg beigebracht hat.

In dem sogenannten „Skillstraining“ habe ich bei ihr viele Ratschläge mitnehmen dürfen, wie man sich selber in akuten Phasen einer Depression helfen kann. Ergänzt wird mein SOS-Kit mit Ratschlägen von Deva:

  1. RAUS AUS DEM BETT!!! Ja, verdammt, man liegt da wie gelähmt. Man glaubt teils, man hätte gar keinen Kontakt mehr zu den Muskeln, die die Beine ansteuern. Aber egal, wie taub man sich fühlt, es hilft alles nichts. Wer liegen bleibt, kreiselt in der Depri-Spirale immer weiter hinunter!!!
  2. SONNE. Ja, es ist statistisch erwiesen: In Zeiten, in denen in einer Region die Sonne NICHT scheint, sind dort die depressiven Verstimmungen deutlich erhöht. Also, wenn es irgendwie möglich ist, sollte man in die Sonne. Man muss nicht einmal einen Spaziergang machen, denn das ist oft noch viel unvorstellbarer, als nur auf einem Mäuerchen zu sitzen, und die Sonne anzubeten. Ich weiß, wovon ich rede, und wir wollen uns ja nicht gleich überfordern;)
  3. UNTER MENSCHEN! Wer in einer depressiven Phase ist, sollte dringend Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen. Wir sind halt nun einmal ein soziales Wesen. Da kommt dann für unser Wohlbefinden einfach unbedingt realer Kontakt (also nicht Facebook!!!) zu unseren Mitmenschen hinzu. Mein Tipp, wenn gerade keiner der Freunde Zeit hat: Mal in ein Café setzen oder auf einen Spielplatz. Alternativ gehen auch eine Buchhandlung oder meinetwegen ein Krankenhaus, denn dort sind immer ältere Menschen, die sich über Gespräche freuen.
  4. Wo wir beim Thema „Krankenhaus“ sind: Es ist KEINE SCHANDE, einen Arzt aufzusuchen!!! Wer über längere Zeit (mehr als 14 Tage) nicht aus einer depressiven Stimmung heraus findet, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser sollte auch ganz dringend ausschließen, dass  die Ursache für die Depression eine körperliche Ursache hat.
  5. Und gleichzeitig: SUCHE DIR EINEN THERAPEUTEN. Und dabei solltest du im Notfall, da die kassenärztlich abrechnenden Therapeuten oft Wartelisten von bis zu einem Jahr haben, auf einen kassenunabhängigen Therapeuten aufsuchen. Den muss man nur meistens aus eigener Tasche zahlen. Für Betroffene, die, wie ich derzeit, nicht das Geld für einen privaten Therapeuten haben: Es gibt in den meisten Städten Selbsthilfegruppen. Diese sind meiner Meinung nach auch Gold wert, denn man trifft auf gleichgesinnte Menschen;) Hier gibt es zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe für „Kaffeeholicer“. Da treffen sich Menschen, die sich einsam fühlen, oder einfach mal was anderes als ihre Familie sehen wollen, zum Kaffee trinken…
  6. Ob ihr es glaubt oder nicht: WELLNESS / BEAUTY sind echt der Oberhammer. Denn wer sich um sich selbst kümmert, indem er sich pflegt und sich etwas Gutes tut, hat unmittelbar danach ein völlig anderes Körpergefühl. Und das überträgt sich ohne Zweifel auf die Seele. Ein ausgiebiges Duschen oder Baden wirkt dann schon mal Wunder. Das Eincremen des Körpers mit einer tollen Creme ist dann schon fast ein Sahnehäubchen.
  7. ORDNUNG im eigenen Heimchen. Ja, hier werden wieder einige aufstöhnen. Doch inzwischen ist es wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Ordnung, die wir in unserer Wohnung haben, unmittelbar im Zusammenhang mit unserer INNEREN ORDNUNG steht!!! Zudem gibt es uns das Gefühl etwas geschafft zu haben und „für etwas gut zu sein“.
    Also: AUFRÄUMEN!!! Unbedingt. Und das geilste merkt man erst, wenn man erst einmal dran ist: Es macht noch richtig Spaß:-) Dafür lege ich meine Hand ins Feuer!!!
  8. FRISCHE BLUMEN. Wer sich selber mit Blumen (oder vergleichbarem) einen kleinen Gefallen tut, der nicht in einem Kaufrausch enden sollte, wird immer wieder, sobald er diese erblickt, Freude empfinden. Blumen säubern unsere Seele, heißt es:) Probieren sollte man es einfach mal.
  9. Sich einfach etwas Gutes tun, Wellness/Beauty und frische Blumen habe ich ja schon aufgeführt, doch es kann auch ein Lieblingsgericht (wenn möglich selbstgemacht) oder -getränk sein ebenso wie aufmunternde Musik.
  10. Mein letzter Tipp für heute: KREATIV WERDEN!
    Denn wer seinen Emotionen künstlerisch auf den Grund geht, kann viel loslassen:-) Und sich an selbst erschaffenen Dingen erfreuen!!!
Foto: Lutz Stallknecht  / pixelio.de

1 Comment

Leave a Reply