Wir werden Pflegeeltern I: erste Gespräche mit den Vereinen / Behörden

Hallo Ihr Lieben,

einige haben es ja bereits mitbekommen, wir haben uns dazu entschieden, Pflegeeltern zu werden.

Es gibt leider viele Kinder in Not in Deutschland. Oft ist es noch nicht einmal so, dass die Eltern gewalttätig oder sonst irgendwie gefährlich sind, viele Familien sind leider auch einfach sozial so in eine Schieflage geraten und können sich in dieser Hoffnungslosigkeit gerade nicht um ihre Kinder kümmern.

Kinder aus diesen Familien werden in Obhut genommen und kommen, wenn nicht gerade eine Bereitschaftspflegefamilie greifbar ist, in ein Heim gebracht.

Das ist der Punkt, an dem unsere Herzen schneller schlugen, denn die Vorstellung, dass ein Baby in ein Heim kommt (und meist sind es Babys, die in Obhut genommen werden, da man die Kinder, je älter sie sind,  versucht bei ihren Eltern zu lassen), macht uns sehr traurig!

Eine Bereitschaftspflegefamilie nimmt Kleinstkinder auf Zuruf des Jugendamtes auf und kümmert sich solange um die Kinder, bis das Gericht entschieden hat, wie ihr weiterer Weg sein wird. Oft kommen die Kinder in ihre kurierten Familien zurück oder in eine Langzeitpflegefamilie (also quasi „für immer“).

Bereitschaftspflege heißt, dass man sehr viel Wissen um die Themen Trauma, Bindung, Erziehung und Kommunikation haben sollte. Denn auch, wenn man in stetem Kontakt zu den amtlichen Betreuern des Kindes steht, so ist man selbst die Quelle der Geborgenheit, des Schutzes und der Liebe für dieses kleine Wesen, welches vorübergehend Zuflucht bei einem findet.

Und genau das ist es, was wir gerne weitergeben möchten.

Der erste Schritt, nachdem wir uns bei den Stellen, die sich um Pflegekinder kümmern, gemeldet haben, war ein sehr langes Erstgespräch.

In diesem Gespräch wurde ganz belanglos über uns, unser Leben, unsere Berufe, unsere Kinder, unser Motiv gesprochen.

Es war sehr spannend, denn so ausführlich spricht man ja nun eigentlich nie darüber, wie die eigene Familie aussieht.

Insgesamt waren wir über zwei Stunden bei den zwei Frauen von der Pflegekind-Stelle, bei der wir uns bewerben.

Es war sehr motivierend, zumal wir mit ziemlich passenden Vorstellungen die Kinder betreffend dahin kamen. Sicher ist es sehr enttäuschend, wenn man als Paar mit der Illusion, ein süßes, kleines, niedliches Baby zu bekommen, dort aufschlägt und dann erst einmal mit der Tatsache, dass diese Kinder absolute Überraschungspakete sind, konfrontiert wird.

Das heißt nicht, dass auch wir nicht total überrascht sein können. Und sicher wird uns das eine oder andere Schicksal der Kinder noch von den Socken hauen. Denn darüber reden ist bestimmt völlig anders, als einem Kind in die Augen zu sehen, dass wirklich bereits in so jungen Jahren solch eine Last zu tragen hat…

Als nächstes werden wir ein Seminar besuchen, in dem wir auf die Pflegeelternschaft vorbereitet werden.

Und die zwei Frauen werden uns noch zu Hause besuchen:) … Aufräumalarm!! 😉

Wir halten Euch auf dem Laufenden!

Eure Mira und Deva

 

Fotos: Beitragsbild: G Images Pro, Von Canva.com
Foto mit Tasse: Fotos von Canva.com

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